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Geschichte der Internationalen Strafrechtsgesellschaft

  1. Die Internationale Strafrechtsgesellschaft (AIDP/IAPL)  wurde am 14.März 1924 in Paris gegründet. Die Gesellschaft ist die Nachfolgerin der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung (IKV, International Union of Penal Law), die 1989 in wie von drei bedeutenden Strafrechtlern, nämlich Franz Von Liszt, Gérard Van Hamel und Adolphe Prins gegründet worden war. Due IKV wurde bedingt durch den Ersten Weltkrieg aufgelöst.
  2. Die Internationale Strafrechtsgesellschaft ist weltweit die älteste Gesellschaft auf dem Gebiet des Strafrechts und eine der ältesten wissenschaftlichen Gesellschaften überhaupt.
    Die AIDP erreichte seit ihrer Gründung im Jahr 1924 in ihrem Aufgabenbereich eine besondere Stellung im Kreis anderer Organisationen und für Wissenschafter, Experten, Regierungs-  und andere Organisationen.
    Die Tätigkeit der Gesellschaft umfasst insbesondere: 1) Strafrechtspolitik und die Kodifikation des Strafrechts. 2) Vergleichendes Strafrecht. 3) Internationales Strafrecht (mit Schwerpunkt im Bereich der internationalen Strafrechtspflege). 4) Menschenrechte in der Strafrechtspflege.
  3. Die  AIDP legte den Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten  auf Probleme des internationalen Strafrechts und die Verantwortlichkeit der Täter internationaler Verbrechen. Die Mitglieder der Gesellschaft waren seit ihrer Gründung, beeinflusst durch Minister Vespasian V. PELLA (der Rumänien in der Zeit von 1938 – 1952 im Völkerbund vertrat), besonders aktiv an der (Weiter-)Entwicklung des internationalen Strafrechts beteiligt.
    Darüber hinaus spielte die Gesellschaft durch ihre vielfältigen Aktivitäten, wissenschaftlichen Veranstaltungen, Publikationen, ebenso wie durch Kongresse und Expertenkomitees, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Höhere Studien im Bereich der Strafrechtswissenschaften (ISISC, Istituto Superiore Internazionale di Science Criminali, Siracusa, Italien), das unter der wissenschaftlichen  Leitung durch die AIDP steht, eine bedeutende Rolle in der Schaffung des Ständigen Strafgerichtshofes. Neben vielen anderen Mitgliedern, die durch ihre Tätigkeit zur Schaffung einer solchen internationalen Strafgerichtsbarkeit beitrugen, ist insbesondere die Rolle von Professor M. Cherif Bassiouni bei der Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), der durch den Vertag von Rom vom 17. Juli 1998 geschaffen wurde und zu dessen Verwirklichung er als Präsident des Redaktionskomitees beitrug, besonders hervorzuheben.
  4. Die Gesellschaft, die weltweit allen Strafrechtlern, auch jungen Strafrechtlern (vgl. „Junge Strafrechtler“) offen steht und basierend auf etwa 50 Landesgruppen, entwickelt, bedingt durch ihre Organisationsstruktur ein erfolgreiches wissenschaftliches Leben. Diese wissenschaftlichen Aktivitäten werden durch das Wissenschaftliche Komitee gefördert, dessen Aufgabe in der Organisation der alle fünf Jahre stattfindenden Kongresse, die durch Kolloquien zur Vorbereitung der vier Themen des Kongresses (Materielles Strafrecht - allgemeiner Teil; materielles Strafrecht – besonderer Teil;  Strafprozessrecht und Internationales Strafrecht) vorbereitet werden, gipfelt.
    Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Gesellschaft werden in ihren offiziellen Publikationen, nämlich 1) der Revue Internationale de Droit Pénal (International Review of Penal Law), die seit 1924 zwei Mal jährlich erscheint und in drei Sprachen (Englisch, Französisch und Spanisch) in mehr als 60 Staaten erhältlich ist; 2) die  Nouvelles Études Pénales, in denen die Ergebnisse von Veranstaltungen der Landesgruppen oder von Expertenkomitees betreffend Themen von internationalem Interesse ebenso wie die Ergebnisse jener Konferenzen veröffentlicht werden, die am Institut für Höhere Studien im Bereich der Strafrechtswissenschaften (ISISC) stattfinden; 3) die Kongressakten, in denen die Diskussionen und die Ergebnisse internationaler Kongresse und insbesondere die Resolutionen veröffentlicht werden, die von der Generalversammlung angenommen wurden.
  5. Ein besonderes Ereignis in der Geschichte der Internationalen Strafrechtsgesellschaft war die Gründung des Instituts für Höhere Studien im Bereich der Strafrechtswissenschaften (ISISC) in Siracusa (Italien) im Jahr 1970.
    Das Institut ist eine öffentliche Stiftung mit NGO-Status unter der wissenschaftlichen Leitung der AIDP (s. oben). Zahllose wissenschaftliche Veranstaltungen (Kolloquien, Seminare, Expertenmeetings und Trainingskurse) werden im Zusammenarbeit von AIDP und ISISC, häufig auch im Zusammenwirken mit internationalen Organisationen (Vereinte Nationen, Europarat u.a.m.) und mit anderen NGOs mit dem Ziel der Erarbeitung internationaler Instrumente im Bereich des Aufgabenkreises der Gesellschaft (wie z.B. der Entwurf der Folterkonvention, die 1984 durch die UN Generalversammlung angenommen wurde) organisiert.
  6. Die Geschichte der AIDP unterstreicht eindrucksvoll ihre Rolle im Bereich der Strafrechtswissenschaften. Die Geschichte ist auch Beweis für die Dynamik in ihren anhaltenden Bemühungen zur Verwirklichung ihrer Ziele und zur Anpassung an die Bedürfnisse einer modernen Welt. Die Rolle von Prof. M. Cherif Bassiouni bei der Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) ist in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben. 

 

RIDP 2015, 3-4:  Documentation historique de l’Association /  A Historial Record of the Association / Un Registro histórico de la Asociación (1889-2014)